Generalleutnant in der Armee Friedrich des Großen
Ritter des Ordens Pour le merite
Hans Christoph wurde als viertes Kind und dritter Sohn Balthasar Siegesmunds und dessen Ehefrau Helena geb. von Axleben am 7. Februar 1717 in Schlesien geboren. Im Alter von 17 Jahren trat er als ”gefreiter Corporal beim Regiment du Calla in Chursächsische Dienste“, wie Valerius in seinem Stammbuch schreibt (vgl. Fam.Gesch.v.R. Band I, S 153). 1744 wurde er, nach dem Friedensschluß von Breslau, Pemierleutnant.
Nach der Teilnahme am zweiten Schlesischen Krieg und den Schlachten bei Hohenfriedeberg und Kesselsdorf wurde er 1754 zum Hauptmann befördert. Im siebenjährigen Krieg geriet er 1756 mit der ganzen sächsischen Armee bei Pirna in preußische Gefangenschaft. Er trat darauf in preußische Dienste als Major bei dem von Loenschen Regiment und wurde von König Friedrich dem Großen „aus eigner Bewegung“ 1759 zum Kommandeur des Regiments von Rebentisch (Nr.11) ernannt. 1762 nahm er mit seinem Regiment an der Belagerung und Eroberung von Schweidnitz teil. 1763 wurde er Kommandeur des Regiments von Lestwitz (Nr.32). 1767, inzwischen zum Oberst befördert, verlieh ihm der König den Orden „Pour le merite“ und ernannte ihn, unter Beförderung zum Generalmajor, zum Kommandanten der Festung Neiße in Schlesien. Am 8. März 1772 gab ihm der König die Erlaubnis zur Heirat mit der Bemerkung „nur dünket mich, daß Euch dieser Entschluß etwas spät eingefallen ist. Ich wünsche Euch indessen zu diesem Vorhaben viel Glück.“ 1783 wurde er zum Generalleutnant befördert.
Am 20. Juli 1784 feierte er sein 50jähriges Dienstjubiläum. Aus diesem Anlaß ließen die Offiziere seines Regiments eine Silbermünze mit seinem Portrait prägen.(vgl. Abbildung S. 54.)
Hans Christoph hatte sich, wie schon gesagt, 1772 mit Auguste Helene von Reder a.d.H. Grunau vermählt. Ihre einzige Tochter Helene Sophie Eleonore wurde 1773 geboren. (Nach Angaben in einem anderen Lebenslauf wurde die Tochter am 28, Dezember 1772 in Neiße und am 14. Februar 1774 ein Sohn Hans, ebenfalls in Neiße geboren. Valerius erwähnt diesen in seinem Stammbuch nicht.
Hans Christoph starb im Alter von 68 Jahren am 3. September 1785 in Neiße.
Friedrich Alexander von Rothkirch
Generalmajor in der Armee Friedrich des Großen Ritter des Ordens Pour le merite
Friedrich Alexander, der jüngere Bruder Hans Christophs, wurde 1727 in Schlesien geboren. Wie sein Bruder trat er in das Chursächsische Regiment du Caila ein. Am 23.6.1745 wurde er zum Fähnrich im Infanterie-Regiment von Frankenberg und am 28.4.1748 zum Leutnant befördert. Auch er nahm an den Schlachten bei Hohenfriedeberg und Kesselsdorf teil und trat 1756 nach seiner Gefangennahme als Hauptmann beim Regiment von Horn in preußische Dienste. 1758 wurde er zum Grenadier-Regiment von Ingersleben versetzt.
Bei der Verteidigung von Anclam 1758 und im Gefecht bei Pasewalk gegen die Schweden zeichnete er sich durch Umsicht und Tapferkeit aus. Der König ernannte ihn daraufhin zum Kommandeur des Grenadier-Bataillons von Koeller und verlieh ihm, ebenso wie seinem Bruder Hans Christoph, den Orden „Pour le merite“. Am 1.6.1763 kam er zum Infanterie-Regiment von Zastrow (Nr. 38) und wurde am 10.11.1778 als Oberst Kommandeur des Regiments von Falkenhayn. Am 21.5.1782 wurde er zum Generalmajor und Chef des Infanterie-Regiments Nr. 11 in Königsberg i.Pr. ernannt.
Friedrich Alexander starb im Alter von 58 Jahren im selben Jahr wie sein älterer Bruder am 10.10.1785 zu Königsberg. Er blieb unverheiratet.
(vgl. Band I. Valerius, Stammbuch S. 154.)