Am 9. April 1241 unterlag ein polnisch-deutsches Ritterheer unter dem Kommando des schlesischen Herzogs Heinrich II., des Sohnes der hl. Hedwig, in der Schlacht auf der Wahlstatt bei Liegnitz der Übermacht eines mongolischen Reiterheeres. Da die Mongolen sich trotz ihres Sieges anschließend zu ihrem Hauptheer nach Ungarn zurückzogen, galt die Schlacht als erfolgreiche Verteidigung des christlichen Abendlandes.
Der Überlieferung nach verloren in der Schlacht von Wahlstatt 34 Rothkirchs das Leben.
An der Wiege des letzten nach der Schlacht geborenen männlichen Rothkirchs sollen ihm am Jahrestag, also im Jahr 1242, an seiner Wiege Angehörige der Familien Nostiz, Prittwitz, Zedlitz, Seydlitz und Strachwitz ewige Vettern (Paten-)schaft geschworen haben. Schriftliche Zeugnisse darüber existieren nicht, jedoch war die Überlieferung der „Vettern von Wahlstatt“ in Schlesien allgemein bekannt – auch als literarisches Motiv.
Die Mongolenschlacht bei Liegnitz 1241, Ölgemälde von Sybille v. Prittwitz (1913-2007)
Auf Initiative von Karl-Christoph Graf Rothkirch-Trach, Wolfram Freiherr v. Strachwitz und Sigismund Freiherr v. Zedlitz fand – nach mehreren vorbereitenden Treffen – zum 750jährigen Jubiläum der Schlacht im Mai 1991 eine Gedenkveranstaltung in Fulda mit großer Beteiligung der Vetternfamilien statt. Vertreter der Vettern nahmen – auch in Folgejahren – an den Gedenkfeierlichkeiten in Wahlstatt teil. In Deutschland und Polen erschien eine gemeinsame Sonderbriefmarke mit einem Motiv der Schlacht. Eine Festschrift, von Ulrich Schmilewski herausgegeben, erschien im Bergstadtverlag Wilhelm, Gottlieb Korn, Würzburg.
Im September 2006 trafen sich 220 Angehörige der Vetternfamilien in Liegnitz, unter anderem zu einem offiziellen Empfang durch die Stadt Liegnitz und zu einem ökumenischen Gottesdienst mit einer Predigt in deutscher Sprache, gehalten vom Liegnitzer Bischof Cichy. Im Juni 2016 wurde im bayerischen Kloster Andechs ein weiteres Treffen der Vettern von Wahlstatt mit mehr als 200 Teilnehmern gefeiert.
So mag die Vetternschaft von Wahlstatt ein Beitrag zur Zukunftsgestaltung des vereinten Europas sein.
„Reise zum Mittelpunkt der Welt“ von Doris Götting
Bericht über eine Mongolei-Reise im Jahr 2014 mit Hintergründen zur Schlacht von Wahlstatt