Wenzel von Rothkirch (ll.47), Hofmarschall König Christians IV. von Dänemark.
Wenzel (11.47), der jüngste Bruder von Hans (11.45), wurde am 24 Juni 1597 in Jeschkendorf bei Liegnitz in Schlesien geboren.
Als er zwölf Jahre alt geworden war, nahm in sein Bruder Heinrich (II.46) mit nach Kopenhagen. Dort wurde er bald Page des Grafen Detlev Rantzau, des Hofmarschalls König Christian IV.
1612 ging er zu seinem Bruder Heinrich, der inzwischen Stallmeister auf Antvorskov geworden war. Dort lernte ihn König Christian IV. kennen. Der König schickte ihn zur weiteren Ausbildung an den Hof Prinz Carl I. von England, von dort nach Frankreich und weiter an den Hof des Großherzogs von Toskana. Am 3. Oktober 1619 meldete sich Wenzel „bei dem damals in Bredstedt weilenden König zurück.“
Am 17. August 1626 nahm Wenzel im Gefolge König Christians IV. an der für diesen unglücklichen Schlacht bei Lutter am Barenberge südlich von Hannover teil. Als das Pferd des Königs gefallen war, stellte Wenzel sofort das Seine zur Verfügung und rettete so dem König das Leben, was dieser ihm niemals vergaß. Wenzel schlug sich nach Wolfenbüttel durch und traf im dortigen Lager wieder mit seinem König zusammen.
Am 6. November 1628 ernannte ihn der König zum Hofmarschall. 1631 belehnte er Wenzel mit den Schlössern Antvorskov, Korsör und Söbygaard. Anläßlich der Krönung König Friedrichs III. wurde er Ritter des dänischen Elephanten-Ordens.
Wenzel starb am 5. März 1655 auf Antvorskov und wurde danach in der kleinen Dorfkirche zu Tjaereborg bei Esbjerg, die zu seinem Besitz auf Jütland gehörte, begraben. Im Chor der Kirche, links vom Altar, befindet sich hinter einem schmiedeisernen Gitter ein kunstvolles Epitaph. In dessen Mitte stellt ein Ölgemälde Wenzel als Ritter des Elephantenordens dar mit seinen beiden Frauen Kirsten von Reetz und Dorothea Abildgaard.